Wurftechniken: Unterschied zwischen den Versionen

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== Klassifizierung ==
 
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Wurftechniken können nach verschiedenen Aspekten klassifiziert werden. Denkbare Vorgehensweisen sind z.B. die Unterteilung nach der Richtung der Gleichgewichtsbrechung, nach den traditionellen Judo-Wurfgruppen (siehe hierzu [[Nage-Waza]] und [[Gokyo]]), nach Bewegungsverwandschaften usw. Im Folgenden soll eine Mischform aus diesen Ansätzen versucht werden.
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Wurftechniken können nach verschiedenen Aspekten klassifiziert werden. Denkbare Vorgehensweisen sind z.B. die Unterteilung nach der Richtung der Gleichgewichtsbrechung, nach den traditionellen Judo-Wurfgruppen ([[Gokyo]]), nach Bewegungsverwandschaften usw. Im Folgenden soll eine Mischform aus diesen Ansätzen versucht werden.
  
 
* Standtechniken (Tachi-waza)
 
* Standtechniken (Tachi-waza)
** [[Beinwürfe]] (Ashi-waza)
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** [[Beinwürfe]] ([[Ashi-waza]])
** [[Hüftwürfe]] (Koshi-waza)
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** [[Handwürfe]] (Te-waza)
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** [[Ausheber]]
 
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* [[Selbstfallwürfe]] (Sutemi-waza)
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* Sowohl als Selbstfall- als auch als Standtechniken können die Würfe der folgenden Gruppen angesetzt werden:
 
* Sowohl als Selbstfall- als auch als Standtechniken können die Würfe der folgenden Gruppen angesetzt werden:
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Halbwürfe sind Wurftechniken, bei denen mindestens ein Bein des Gegners den Boden nicht verläßt. Ein Halbwurf kann - je nach Krafteinsatz oder sich ergebender Situation - zu einem Vollwurf übergehen. Zu den Halbwürfen gehören z.B.:
 
Halbwürfe sind Wurftechniken, bei denen mindestens ein Bein des Gegners den Boden nicht verläßt. Ein Halbwurf kann - je nach Krafteinsatz oder sich ergebender Situation - zu einem Vollwurf übergehen. Zu den Halbwürfen gehören z.B.:
  
* [[Fußfegen]] (Ashi-barai)
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* [[Körperrückstoß]] (Irimi-nage )
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* [[Schleuderwurf]] (Kaiten-nage)
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* [[Atemkraftwurf]] (Kokyu-nage)
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* [[Kleine Außensichel]] (Ko-soto-gari)
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* [[Himmel- und Erdewurf]] (Tenchi-nage)
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* [[Himmel- und Erdewurf]] ([[Tenchi-nage]])
* [[Armsteckhebelwurf]] (Ude-kime-nage)
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Vollwürfe sind all die Würfe, bei denen der Gegner jeglichen Bodenkontakt während des Wurfes verliert (d.h. es wird ausgehoben). Beispiele sind:
 
Vollwürfe sind all die Würfe, bei denen der Gegner jeglichen Bodenkontakt während des Wurfes verliert (d.h. es wird ausgehoben). Beispiele sind:
  
* [[Schaufelwurf]] (Aiki-otoshi)
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* [[Schaufelwurf]] ([[Aiki-otoshi]])
* [[Schulterrad]] (Kata-guruma)
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* [[Schulterrad]] ([[Kata-guruma]])
* [[Hüftrad]] (Koshi-nage)
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* [[Hüftrad]] ([[Koshi-nage]])
* [[Großer Hüftwurf]] (O-goshi)
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* [[Großer Hüftwurf]] ([[O-goshi]])
* [[Großer Außensturz]] (O-soto-otoshi)
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* [[Großer Außensturz]] ([[O-soto-otoshi]])
* [[Hebezugfußhalten]] (Sasae-tsuri-komi-ashi)
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* [[Hebezugfußhalten]] ([[Sasae-tsuri-komi-ashi]])
* [[Schulterwurf]] (Seoi-nage)
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* [[Schulterwurf]] ([[Seoi-nage]])
* [[Eckenwurf]] (Sumi-otoshi)
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* [[Eckenwurf]] ([[Sumi-otoshi]])
* [[Kopfwurf]] (Tomoe-nage)
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* [[Kopfwurf]] ([[Tomoe-nage]])
  
 
Die verschiedenen Arten der Gruppenbildung für Würfe sind nicht in sich als abgeschlossen zu betrachten, da sich die Würfe in verschiedenen Bereichen überschneiden. Dadurch kann hier keine eindeutige Zuordnung geschaffen werden.
 
Die verschiedenen Arten der Gruppenbildung für Würfe sind nicht in sich als abgeschlossen zu betrachten, da sich die Würfe in verschiedenen Bereichen überschneiden. Dadurch kann hier keine eindeutige Zuordnung geschaffen werden.
  
 
Bsp. Schulterrad (Kata-guruma) gehört zu den Standtechniken (Tachi-waza) in die Untergruppe Handwürfe (Te-waza) und ist gleichzeitig ein Vollwurf, da der Gegner während der Wurfausführung den Bodenkontakt verliert.
 
Bsp. Schulterrad (Kata-guruma) gehört zu den Standtechniken (Tachi-waza) in die Untergruppe Handwürfe (Te-waza) und ist gleichzeitig ein Vollwurf, da der Gegner während der Wurfausführung den Bodenkontakt verliert.

Version vom 28. September 2010, 22:12 Uhr

Begriff

Wurftechniken, japanisch Nage-waza, bezeichnen im Kampfsport alle Techniken, bei denen der Gegner geworfen wird. Dabei wird grundsätzlich das Gleichgewicht des Gegners gebrochen (Kuzure).


Zweck

Uke zu Boden zu bringen.


Prinzip

  • Das Prinzip der Wurftechniken beruht darauf, Uke weitest möglich unter Ausnutzung seiner Kraft und Bewegung zu destabilisieren, durch Wegschlagen bzw. Sperren der Unterstützungsfläche oder durch Ausheben zu Fall zu bringen.


Beachte

  • Wurftechniken sind prinzipiell mit geeigneten Bewegungsformen zu unterstützen.


Klassifizierung

Wurftechniken können nach verschiedenen Aspekten klassifiziert werden. Denkbare Vorgehensweisen sind z.B. die Unterteilung nach der Richtung der Gleichgewichtsbrechung, nach den traditionellen Judo-Wurfgruppen (Gokyo), nach Bewegungsverwandschaften usw. Im Folgenden soll eine Mischform aus diesen Ansätzen versucht werden.


Eine weitere Unterteilung ist nach den sogenannten Voll- und Halbwürfen.

Halbwürfe sind Wurftechniken, bei denen mindestens ein Bein des Gegners den Boden nicht verläßt. Ein Halbwurf kann - je nach Krafteinsatz oder sich ergebender Situation - zu einem Vollwurf übergehen. Zu den Halbwürfen gehören z.B.:

Vollwürfe sind all die Würfe, bei denen der Gegner jeglichen Bodenkontakt während des Wurfes verliert (d.h. es wird ausgehoben). Beispiele sind:

Die verschiedenen Arten der Gruppenbildung für Würfe sind nicht in sich als abgeschlossen zu betrachten, da sich die Würfe in verschiedenen Bereichen überschneiden. Dadurch kann hier keine eindeutige Zuordnung geschaffen werden.

Bsp. Schulterrad (Kata-guruma) gehört zu den Standtechniken (Tachi-waza) in die Untergruppe Handwürfe (Te-waza) und ist gleichzeitig ein Vollwurf, da der Gegner während der Wurfausführung den Bodenkontakt verliert.