Das DJJV-Sportabzeichen - Organisatorische Konzeption

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  1. Grundüberlegungen
  2. Inhaltliche Konzeption
  3. Organisatorische Konzeption
  4. Einführung
  5. Trainingskarten
  6. Ausblick
  7. Literaturverzeichnis

Organisatorische Konzeption

Der Grundgedanke bei der Festlegung der Rahmenrichtlinien und Formalien des DJJV-Sportabzeichens war, alles so einfach wie möglich zu gestalten, aber trotzdem ein gewisses Maß an Kontrolle zu behalten. Insbesondere sollten Formalien möglichst keine Hindernisse für die Durchführung von Sportabzeichenabnahmen sein, und es sollten keine zu hohen Kosten verursacht werden. Trotzdem musste für die Teilnehmer der Eindruck entstehen, dass es sich nicht um eine wertlose, uninteressante Auszeichnung handelt, sondern um ein erstrebenswertes Ziel.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf entstand ein erster Entwurf einer Ordnung, die die Vorgehensweisen im Zusammenhang mit dem Sportabzeichen regeln sollte. Ein wenig orientierte sich die erste Fassung an dem Sportabzeichen des DOSB, die meisten Details waren jedoch mehr oder weniger frei erdacht. Dementsprechend zeigte die Praxis in dem einen oder anderen Punkt, dass es noch einfacher und effektiver gestaltet werden kann. In solchen Fällen wurde die Ordnung entsprechend angepasst, so dass heute eine nach eineinhalb Jahren Probebetrieb in Schleswig-Holstein schon recht pragmatische Handhabung möglich sein sollte.

In Schleswig-Holstein wurden die Verfahrensweisen als Ordnung formuliert und von der Mitgliederversammlung verabschiedet. Im DJJV wurde auf den Begriff "Ordnung" verzichtet, um lange Diskussionen in der Mitgliederversammlung zu vermeiden. Stattdessen wurde einfach die Beschreibung der Abläufe in einem Dokument zusammengefasst, welches jetzt quasi wie eine Ordnung gehandhabt werden kann (siehe [SpoAReg 07] [1]).

Grundüberlegungen

Der erste Ansatz bestand darin, ein Sportabzeichen für alle Juka ohne Rücksicht auf Alter und Interessensausrichtung zu schaffen, wobei von Beginn an feststand, dass für Kinder andere Aufgaben gesucht werden mussten als für die Erwachsenen. Dieser Teil des Sportabzeichens wurde jedoch anfangs hinten angestellt, um zunächst die Einführung des Sportabzeichens für Sportler ab ca. 13 Jahren voranzutreiben und weil der Autor hierfür mangels eigener Erfahrungen im Kindertraining Partner benötigte, die jedoch nicht sogleich zur Verfügung standen. Später kam dann die Erkenntnis dazu, dass die Abläufe und die Ausgestaltung der Variante für Kinder doch sehr unterschiedlich zur "Standardform" des Sportabzeichens sein würde, so dass es besser war, von einem eigenen Jugendsportabzeichen zu sprechen.

Zufällig arbeitete zum gleichen Zeitpunkt der spätere Direktor für Lehrwesen, Steffen Heckele, ebenfalls an einem Sportabzeichen. Er begann mit einem vorhanden Leistungstest für Leistungssportler, welcher im Ju-Jutsu-Wettkampf eingesetzt wurde. Aus dieser Historie heraus und um insbesondere auch diesen Adressatenkreis zu gewinnen entstand die Idee, eine neben Breitensport- und Kinderabzeichen noch eine weitere Variante ins Leben zu rufen. Dieser Gedanke wurde über eine Zeit lang weiterverfolgt, bis sich herauskristallisierte, dass es sehr viele inhaltliche Überschneidungen geben würde, und die Handhabung der Abläufe ohnehin bis auf Kleinigkeiten dieselbe sein sollte. Deshalb wurde statt einer weiteren Variante des Sportabzeichens einfach nur festgeschrieben, dass Absolventen des Leistungstests, welcher Grundlage des Wettkampfsportbzeichens gewesen wäre, die dort bereits gezeigten Leistungen beim Ablegen des regulären Sportabzeichens anerkannt bekommen. Es gibt also nach derzeitigem Stand zwei Varianten des Sportabzeichens: das DJJV-Sportabzeichen, auf welches sich diese Arbeit in der Hauptsache bezieht, und das Jugendsportabzeichen. Für diese Form des Abzeichens konnte in Thorsten Utter im Rahmen der Ju-Jutsu-Lehrerausbildung 2006/07 letztendlich der nötige Partner gefunden werden. Seine Ergebnisse werden in einer eigenen Arbeit festgehalten und werden hier im Weiteren nicht gesondert erwähnt.

Abstufungen des Sportabzeichens

Damit eine Motivation zum jährlichen Ablegen des Sportabzeichens besteht, sollte es Abstufungen je nach Anzahl der Wiederholungen geben, d.h. jemand, der das Sportabzeichen schon mehrmals abgelegt hat, sollte sich erkennbar von jemandem unterscheiden, der nur einmalig am Sportabzeichen teilgenommen hat.

Hierfür wurde das Modell des DOSB übernommen, welches besagt, dass für die erste und die zweite Teilnahme das Sportabzeichen in Bronze, für das dritte und vierte Ablegen in Silber und ab dem fünften Mal in Gold verliehen wird. Das Goldene Sportabzeichen wird außerdem für alle Wiederholungszahlen kongruent 0 modulo 5 ab der zehnten Teilnahme mit Zahl verliehen.

Dieses Modell reflektiert die Überlegung, dass es in den untersten Abstufungen besonders wichtig ist, die Sportler zur Wiederholung zu motivieren. Teilnehmer, die bereits das Goldene Sportabzeichen erreicht haben, dürften auch ohne zusätzlichen Ansporn weiterhin am Mitmachen interessiert sein, deshalb eine äußerlich erkennbare Unterscheidung alle fünf Teilnahmen hinreichend sein dürfte.

Diese Überlegungen gelten nicht für das Jugendsportabzeichen, welches eigene Abstufungen definiert.

Die Wahl für das Modell des DOSB wurde zu Beginn der Ausarbeitung des Sportabzeichens intuitiv und aufgrund der hier dargelegten Überlegungen getroffen. Es gibt auch leicht abweichende Modelle, insbesondere was die zur Qualifikation der einzelnen Abstufen erforderlichen Wiederholungszahlen anbelangt (z.B. wird das Judo-Sportabzeichen erst mit der sechsten Abnahme in Gold verliehen, siehe [Keßler/Pöhler 05]). Auch wären andere Abstufungen anstelle der olympischen Metalle denkbar gewesen (das Jugendsportabzeichen wird es z.B. in den Gürtelfarben von Gelb bis Schwarz geben). Dennoch erschien auch aufgrund des Bekanntheitsgrades des DOSB-Sportabzeichens dessen Modell am einfachsten verständlich und wiedererkennbar.

Sportabzeichenprüfer

Da die Sportabzeichenabnahme eine Art von Prüfung darstellt, muss es auch Prüfer geben, die diese Prüfungen abnehmen können. Für Graduierungsprüfungen sind für die Erteilung einer Prüferlizenz eigene Ausbildungsgänge und die Vergabe von zeitlich befristeten Prüferlizenzen vorgesehen. Ein solches Vorgehen erschien jedoch von Anfang an für das Sportabzeichen zu aufwändig. Schon der erste Entwurf der Sportabzeichenordnung sah deshalb vor, dass jeder Juka, der im Besitz einer Prüferlizenz für Gürtelprüfungen ist oder zumindest die unterste Lizenzstufe (Trainer-C, Fachübungsleiter-C bzw. Trainer-C-Breitensport) besitzt, automatisch auch das Sportabzeichen abnehmen darf.

Dieser Ansatz hat sich bisher in zweierlei Hinsicht gut bewährt, da auf diese Weise sehr schnell sehr viele Prüfungsberechtigte für das Sportabzeichen zur Verfügung standen, und ein gewisser Anreiz für die Lehrreferenten entstanden ist, das Sportabzeichen auch in den Lizenzausbildungen zu behandeln, was wiederum der weiteren Verbreitung zuträglich sein dürfte.

Auf eine Hierarchie, in der nur höherrangige Sportler prüfen dürfen, wurde bewusst verzichtet. So soll es auch möglich sein, dass ein höherer Danträger das Sportabzeichen von einem niederrangigen abgenommen bekommen, und dass jemand, der noch nicht oder weniger oft am Sportabzeichen teilgenommen hat, jemandem das Sportabzeichen abnimmt, der schon häufiger mitgemacht hat. Nur sich selber soll ein Sportabzeichenprüfer nicht prüfen dürfen.

Erforderliche Dokumente und Materialien

Um einen geordneten Sportabzeichenbetrieb aufsetzen zu können, sind eine gewisse Anzahl von Dokumenten unvermeidlich. Dies beginnt mit einem Bogen, auf dem die erbrachten Leistungen des Teilnehmers notiert werden können - der Prüfungsbogen. Eine Teilnehmerliste dient der Bestellung von Urkunden und Aufnähern beim Verband sowie zur Sammlung von Statistikdaten. Damit ein Teilnehmer seine vorherigen Teilnahmen nachweisen kann, wenn er die nächsthöhere Stufe (ab der dritten Teilnahme das Abzeichen in Silber bzw. ab der fünften in Gold) erreicht, erhält er eine Prüfungskarte. Weiterhin sollen die Teilnehmer Urkunden auf Aufnäher für das DJJV-Sportabzeichen erhalten können.

Prüfungsbogen

Der Prüfungsbogen dient zunächst zur Datensammlung während der Sportabzeichenabnahme. Nachdem alle Bedingungen erfüllt sind, kann dies vom Sportabzeichenprüfer dort durch seine Unterschrift bestätigt werden. Weiterhin kann der Teilnehmer seine Materialbestellung an Aufnähern dort vermerken (eine Teilnehmerurkunde ist bereits fest vorgegeben) und unterschreiben. Somit dient der Prüfungsbogen auch als Laufzettel für das Geldeinsammeln, welches bei der Übergabe des Bogens an den Verein passieren sollte.

Die Leistungsdaten und die Bestellung werden dann vom Verein auf die Teilnehmerliste übertragen, mit der die weitere Abwicklung gegenüber dem Verband erfolgen kann. In dieser Phase verbleiben die Prüfungsbögen beim Verein, um ggf. auch rückwirkend die Bestellung des Sportlers auf Papier vorliegen zu haben.

Erst zusammen mit der Urkunde und ggf. den Aufnähern erhält der Teilnehmer dann seinen Prüfungsbogen zurück. Dies ist auch beim DOSB-Sportabzeichen so der Fall und entledigt sowohl den Verband als auch den Sportabzeichenprüfer bzw. dessen Verein von einer eventuellen Notwendigkeit, alte Prüfungsbögen zu archivieren. Der Sportler kann sich diesen Bogen aufbewahren und so einen Überblick über seine Leistungsentwicklung im Laufe der Jahre erhalten.

Der Prüfungsbogen steht als Download sowohl vom DJJV als auch von einigen Landesverbänden zur Verfügung.

Teilnehmerliste

Die Teilnehmerliste dient der Rückmeldung an den Verband sowie der Bestellabwicklung. Die Rückmeldung umfasst die Leistungsdaten und soll der Erstellung von Statistiken dienen. Hieraus soll einerseits abgeleitet werden können, ob und von wem das Sportabzeichen gut angenommen wird (und auch, wo nicht so gut), und andererseits eine Rückkoppelung über den Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung und insbesondere der vorgeschlagenen Richtwerte liefern. Von sofern wurde eine Gestaltung ähnlich der Graduierungsprüfungsliste gewählt, die ja (neben anderen) auch ähnliche Funktionen erfüllt.

Für die Bestellabwicklung sind die bestellten Einzelposten wichtig sowie der Geldeingang auf dem Verbandskonto. Erfolgt die Lieferung erst nach Eingang des Geldes, dürfte eigentlich keine Notwendigkeit für eine Unterschrift bestehen. Deshalb gibt es zur Vereinfachung der Abwicklung nicht nur eine Papierform der Teilnehmerliste, sondern auch eine Variante als Excelliste. Diese kann am Computer ausgefüllt und per Email versandt werden.

Die Teilnehmerliste wird in beiden Varianten als Download von der DJJV-Homepage und manchen Landesverbänden angeboten.

Prüfungskarte

Die Prüfungskarte dient als Sammelbogen für die bereits erfolgten Sportabzeichenabnahmen. Sie kann von der DJJV-Homepage oder einigen Landesverbänden heruntergeladen werden und wird in der Regel vom Verein bzw. Sportabzeichenprüfer ausgestellt, der auch die einzelnen Sportabzeichenabnahmen dort durch Stempel und Unterschrift bestätigt.

Neben der notwendigen Dokumentation der bisher abgelegten Prüfungen für die Bestimmung, ob ein Teilnehmer das Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold erworben hat, soll auch auf einen "Sammeltrieb" gesetzt werden, den vielleicht der eine oder andere Sportler haben könnte. Deshalb wurde abweichend vom Sportabzeichen des DOSB, wo auf dem Prüfungsbogen die Zahl vom Teilnehmer vermerkt und durch das Einsenden der vorherigen Urkunde belegt wird, der Weg eines eigenen Dokumentes gewählt. Zudem kann das Verfahren durch das Wegfallen des Urkundeneinsendens schneller und billiger abgewickelt werden, da die Prüfungskarte jederzeit beim Teilnehmer verbleiben kann mit Ausnahme der Zeit, in der der Sportabzeichenprüfer bzw. der Verein die neue Sportabzeichenabnahme dort einträgt.

Eine Übernahme der Prüfungskarte als Bestandteil des DJJV-Passes wäre wünschenswert. Deshalb ist die Karte bereits in einem passenden Format gestaltet.

Urkunde

Gleichwohl wohl kaum zu erwarten ist, dass sich viele Sportler die Urkunde zu einer erfolgreichen Sportabzeichenabnahme an die Wand hängen werden, ist diese dennoch ein wichtiger Ausdruck der Anerkennung des vom Teilnehmer errungenen Erfolges. Dies sollte die Urkunde durch eine einfache, seriöse Gestaltung zum Ausdruck bringen, und gleichzeitig den Bezug zum DJJV und zum Ju-Jutsu bzw. Jiu-Jitsu sowie zum Sportabzeichen herstellen. Deshalb wurde unter Einarbeitung des DJJV- und des Sportabzeichenlogos der folgende Entwurf erstellt, für den SHJJV mit den Farben blau-weiß-rot und für den DJJV mit den Farben schwarz-rot-gelb.

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Entwurf zur Sportabzeichenurkunde des DJJV

Der Entwurf entstand in Corel Draw und stand für den Druck zunächst nur als PDF zur Verfügung. Da es hiermit Schwierigkeiten gab, wurde später dann ein neues Layout von der Bundesgeschäftsstelle erstellt, welches dann in den Druck ging.

Als Format wurde DinA5 gewählt, weil sich so die Druckkosten halbieren ließen.

Die Urkunden sollen von der Bundesgeschäftsstelle zentral beschafft und über die Landesverbände an die Vereine ausgegeben werden. Durch große Stückzahlen bei der Beschaffung sollte es möglich sein, einen günstigen Preis zu halten. Derzeit liegt der Preis pro Urkunde bei 50 Eurocent zuzüglich Versandkosten.

Aufnäher

Als äußerlich sichtbares Zeichen für die erfolgreichen Teilnahmen am Sportabzeichen sollen die Sportler die Möglichkeit haben, Aufnäher für den Gi zu erwerben. Der Aufnäher sollte eindeutig als Sportabzeichen zu erkennen sein, deshalb wurde das Sportabzeichenlogo ohne große weitere Zusätze gewählt.

Auch hier galt es, die Produktionskosten gering zu halten. In der ersten Auflage des SHJJV entstanden so gekettelte Aufnäher mit bronzefarbenem (bzw. silberfarbenem oder goldfarbenem) Faden auf schwarzem Grund von ca. 7 cm Durchmesser, die zu einem Stückpreis von 2,- Euro abgegeben werden konnten.

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Entwurf zum Sportabzeichenaufnäher des SHJJV

Die erste Version der Geschäftsstelle des DJJV wird ebenfalls für 2,- Euro zzgl. Versandkosten vertrieben, ist aber kleiner im Durchmesser und mit schwarzem Faden auf orangefarbenem, grauem oder gelbem Grund.

Die Beschaffung sollte genau wie bei den Urkunden zentral über die Geschäftsstelle kostengünstig erfolgen und dann von den Vereinen über die Landesverbände abgerufen werden.


  1. Grundüberlegungen
  2. Inhaltliche Konzeption
  3. Organisatorische Konzeption
  4. Einführung
  5. Trainingskarten
  6. Ausblick
  7. Literaturverzeichnis