Messerabwehr mit Störtechnik

Aus DJJV Technikum
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Messerangriffe abzuwehren ist immer eine besondere Herausforderung, da der Angreifer durch die Waffe zunächst einmal im Vorteil ist. Kann sich der Angreifer voll darauf konzentrieren, sein Messer und gegebenenfalls seine weiteren Extremitäten einzusetzen, so wird der Verteidiger ständig in die Defensive gedrängt, zumal nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Verteidiger nach dem ersten Stich oder Schnitt sofort eine Kontrolle über den Angreifer erlangen kann. Dies ist eine sehr ungleiche und gefährliche Situation, da der Verteidiger bei jeder Abwehr erfolgreich sein muss, der Angreifer aber mitunter nur bei einem einzigen entscheidenden Angriff.

Um das Gleichgewicht wieder herzustellen und wenn möglich zu Gunsten des Verteidigers zu wenden, muss dieser dem Angreifer seinerseits Probleme bereiten. Zwingt der Verteidiger den Angreifer, auf Störtechniken zu reagieren anstatt weiter anzugreifen, so erhöhen sich die Chancen, einen Einstieg in eine erfolgreiche Abwehrhandlung mit Kontrolle des Gegners und gegebenenfalls Entwaffnung zu finden.

Als Störtechniken bieten sich kurze, schnelle Atemitechniken bereits unmittelbar vor, während oder lückenlos im Anschluss an die initiale Abwehrtechnik an. Je nach Erreichbarkeit sollten sie vorzugsweise auf empfindliche Ziele wie das Gesicht geschlagen werden, da aufgrund der Lebensgefahr durch den Messerangriff größtmögliche Wirkung angestrebt werden muss.

--- Störtechnik unmittelbar im Anschluss an die initiale Abwehrtechnik ---

MesserabwehrMitStoertechnik02 01.jpg Mit der ersten Abwehrtechnik versucht der Verteidiger, auf die Außenseite zu gelangen. Bei den Angriffen von außen kann dies z.B. mit einer Abwehrfolge im Dreierkontakt geschehen, bei den Angriffe von innen z.B. mit Unterarmblock nach außen bzw. Unterarmblock nach unten außen und bei geradlinigen Angriffen mittels Handfegen.
MesserabwehrMitStoertechnik02 02.jpg So schnell wie möglich sucht die (bei Angriff rechts) linke Hand den Griff von unten am Ellenbogen des Angreifers.
MesserabwehrMitStoertechnik06 01.jpg Sobald der Griff am Ellenbogen hergestellt ist, schiebt der Verteidiger seine rechte Hand entlang des Waffenarms nach oben auf das Gesicht des Angreifers zu.
MesserabwehrMitStoertechnik06 02.jpg Der Angreifer wird zum Beispiel mit Fingerstich im Gesicht getroffen.
MesserabwehrMitStoertechnik06 03.jpg Wichtig bei der Durchführung der Technik ist, dass der Waffenarm weiterhin unter Kontrolle bleibt. Hierzu wird er zwischen der linken Hand am Ellenbogen und dem rechten Arm des Verteidigers oberhalb davon eingeklemmt. Ein Losreißen des Arms wird so erheblich erschwert.
MesserabwehrMitStoertechnik06 04.jpg Sofort nach Durchführung der Störtechnik erfolgt die Sicherung des waffenführenden Arms.


Das Konzept der Abwehr unter Anwendung von Störtechniken lässt sich sehr gut mit der Kontrolle des waffenführenden Arms kombinieren (siehe Messerabwehr mit Kontrolle des waffenführenden Arms).

Mögliche Abwehrfolgen unter Anwendung dieses Konzepts gegen Angriffe aus den Angriffswinkeln 1 bis 5 sind zum Beispiel: