Messerabwehr mit Kontrolle des waffenführenden Arms

Aus DJJV Technikum
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Sobald in einer Situation mit Messerangriffen eine Flucht nicht möglich ist, ist sinnvoll, den waffenführenden Arm zu kontrollieren, um sofortige weitere Schnitt- oder Stichangriffe auf kurze Distanz zu verhindern und so eine zwischenzeitliche Ausgangsbasis für die weitere Abwehrhandlung zu schaffen.

Wie genau sollte so eine Kontrolle beschaffen sein? Mit einfachen Experimenten kann man schnell Erfahrungen sammeln. Der Verteidiger nimmt verschiedene Formen der Kontrolle ein. Anschließend soll der Angreifer versuchen, Stiche oder Schnitte anzusetzen. Zum verletzungsfreien Üben bietet sich ein längliches Stück Schaumstoff (z.B. eine Rohrisolierung aus dem Baumarkt) anstelle eines harten Übungsmessers an:

MesserabwehrMitKontrolle01.jpg Hat der Verteidiger den Waffenarm des Angreifers nach gar nicht unter Kontrolle, dauert es nur Sekundenbruchteile, bis er geschnitten werden kann.
MesserabwehrMitKontrolle02.jpg Eine Kontrolle am Handgelenk kann der Verteidiger in der Regel für ein bis zwei Sekunden halten, bis der Angreifer sich losgerissen hat und erneut schneiden kann.
MesserabwehrMitKontrolle03.jpg Wird der Ellenbogen kontrolliert, verlängert sich diese Zeitspanne erfahrungsgemäß auf zwei bis drei Sekunden.
MesserabwehrMitKontrolle04.jpg Können beide Hände zur Kontrolle des Waffenarms eingesetzt werden, ist eine gute Position (Messer in der rechten Hand des Angreifers) mit der linken Hand am Ellenbogen und mit rechts von oben am Handgelenk. Den Kopf versteckt man am besten an der rechten Schulter des Angreifers. Der Verteidiger steht hierbei an der rechten Seite des Angreifers, so dass er verhältnismäßig gut gegen weitere Angriffe auch des linken Arms geschützt ist. Diese Art der Kontrolle erschwert die Gegenwehr, so dass sie durchaus fünf und mehr Sekunden halten kann. In dieser Zeit muss die weitere Verteidigungshandlung eingeleitet werden.
MesserabwehrMitKontrolle05.jpg Der Verteidiger hält bei dieser Kontrolle links den Daumen nach oben und rechts nach unten. Das erschwert es dem Angreifer, seinen Arm nach oben oder unten herauszureißen.


Mögliche Abwehrfolgen unter Anwendung dieses Konzepts gegen Angriffe aus den Angriffswinkeln 1 bis 5 sind zum Beispiel:

Kann der Angreifer seinen Waffenarm trotz der Sicherung wieder losreißen, kann der Verteidiger dennoch die Kontrolle wiedererlangen (Weiterführungstechniken Kontrolle des waffenführenden Arms).