Brazilian Jiu-Jitsu
Definition
Das Brazilian Jiu-Jitsu (kurz BJJ oder auch Gracie Jiu-Jitsu; Portugiesisch jiu-jitsu brasileiro), ist eine Abwandlung und Weiterentwicklung der, aus dem alten Samurai Jū Jutsu entstandenen, japanischen Kampfkunst Kōdōkan Jūdō und gehört somit zur Familie der Grappling-Stile (ringerische Kampfkünste/Kampfsportarten, die den Schwerpunkt auf Greifen, Werfen, Hebeln und Würgen anstelle von Schlagen und Treten legen).
Geschichte
Das Brazilian Jiu-Jitsu entstand aus den Lehren einiger japanischer Meister die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Brasilien niederlies und dort die von ihnen praktizierte Kampfkunst unterrichteten. Der bekannteste Vertreter unter Ihnen war Mitsuyo Maeda - ein Schüler des Kōdōkan Jūdō.
Da zu dieser Zeit auch in Japan der Begriff „Jūdō“ noch nicht so geläufig war, wurde der Stil häufig noch als „Jū Jutsu" (Jiu-Jitsu) bezeichnet. Erst später etablierte sich der Begriff des Jūdō und die einst extrem effektive Kampfkunst entwickelte sich zu der heute bekannten olympischen Wettkampfsportart, in der die Aspekte des regellosen Zweikampfes und der Selbstverteidigung zeitweise nahezu keine Bedeutung mehr hatten.
In Brasilien wurde sowohl der Begriff des „Jiu-Jitsu“ für die dort trainierte „Urform“ des Jūdō, als auch viele der ursprünglichen, auf den regellosen Zweikampf und Selbstverteidigung ausgelegten, Techniken und Trainingsweisen Jigorō Kanō, beibehalten. Damit grenzte man sich zugleich von anderen ringerischen Stilen wie Sambo, Luta-Livre oder dem Ringen im griechisch-römischen Stil.
Grundsätzlich können heute die folgenden Trainingsinhalte als Säulen des BJJ gesehen werden: -BJJ zur Selbstverteidigung -BJJ für Mixed Martial Arts (MMA) -Sport BJJ (Wettkampf)
Bekannt wurde das Brazilian Jiu-Jitsu in erster Linie durch die sogenannten "Ultimate Fighting Championships" - dem Vorgänger der heutigen Mixed Martial Arts (MMA) Veranstaltungen - bei denen Vertreter unterschiedlicher Kampfsportarten (erstmals 1993) in regellosen Auseinandersetzungen gegeneinander antraten.